Schon kurze Zeit nach meinem Beginn des E-Gitarrenspiels, ist neben den anderen in Bands vertretenen Instrumenten der E-Bass für mich zunehmend interessant geworden. Im Alter von ca 13-15 Jahren hatte ich dann begonnen die Bassparts meiner Lieblingsbands herauszuhören und auf der Gitarre nachzuspielen. Schon bald hatte ich meine ersten Vorbilder gefunden: John Entwistle(The Who), Roger Glover(Deep Purple), Tim Bogert(Vanilla Fudge). Auch wenn man in der Rockmusik zunächst auf Gesang und Gitarre achtet, fiel mir bei meinen Vorbildern die faszinierende Welt der tiefen Töne und des sich daraus ergebenden mächtigen Rhythmus auf. Zudem faszinierte mich die Improvisation, die ich bis dahin zunächst nur auf der Gitarre kennengelernt hatte. Ich war überrascht von der reichhaltigen Gestaltung und Kreativität, mit der meine Vorbilder das Instrument aus seiner untergeordneten Rolle auf eine gleichwertige Ebene mit Gitarre, Gesang usw hoben. Einerseits haben mir diese Einblicke zunehmend ermöglicht meine Kompositionen, die ich in meine damalige Band HEADSTONE eingebracht habe mit "vernünftigen" Bassparts zu "stricken", die von unserem Bassisten Günter Mertens wirklich umsetzbar waren, andererseits schlüpfte ich so insgeheim schon selber gelegentlich in die Rolle des Bassisten und konnte mir ein reales Einsteigen in diese Rolle zunehmend positiver vorstellen. Aber zunächst hatte die Beschäftigung mit dem E-Bass meine Fähigkeiten für die Instrumente in meiner Band zu Arrangieren und Komponieren erweitert. 

In einer Phase in meinen MidTwenties, als ich eine Zeit lang weniger Gigs als Gitarrist hatte, kaufte ich mir einen E-Bass, um dann endlich mal auf die Anfragen, ob ich nicht bei einem Gig oder einer Band Bass spielen möchte, positiv zu antworten. Es ergaben sich Möglichkeiten in verschiedensten Bands und Bigbands zwischen Jazz und Rock zu spielen, womit sich u.a. die Gelegenheit verband meinen damaligen Bass-Heroes wie Jaco Pastorious, Stanley Clarke, Henning Örsted-Pedersen, u.a. nachzueifern.

Die Notwendigkeit in den neuen Spielsituationen optimale Ergebnisse erzielen zu müssen, hat mir den Antrieb gegeben, mich intensiver mit dem Blattspiel auf dem E-Bass zu beschäftigen. Den Bassschlüssel kannte ich zwar schon vom Klavierspiel, aber die komplexe Rhythmik von Jazz und Rock im Bassschlüssel zu lesen und möglichst im Stehgreif in flüssige Fingersätze umzusetzen, hatte mir zeitweilig etwas Mühe bereitet.

Ich bedauere es etwas, dass mir die Slaptechnik nicht sehr liegt. Aber meine für das Konzertgitarrenspiel kultivierten Fingernägel der rechten Hand würden einem zu grossen Risiko ausgesetzt und könnten bei einer etwas aus dem Ruder laufenden Spielfigur erheblichen Schaden nehmen. Deshalb begnüge ich mich mit meinem Plektrumspiel und nur gelegentlichem Einsatz meiner Finger der rechten Hand. Einige kleinere Spielpassagen mit Slappen sind dann gelegentlich aber auch mal drin.

Um die gleiche Wendigkeit wie bei meinem Gitarrespielen erreichen zu können, musste ich meine Gitarren-Fingersätze auf die längere Mensur des Basses übertragen, was teilweise zu erheblich gestreckteren Fingersätzen geführt hat. Aber auch einige Gewohnheiten die sich vom Gitarrespielen eingestellt hatten, mussten neu einjustiert werden. So benötigen einige Spielsituationen mehr "Erdung" und ein allzu "hippeliger" Umgang mit Offbeats, wie es für die Gitarre normal wäre, kann beim Bass schon "zu viel des Guten" sein und zu Energieverlusten in der Musik führen.

Auch wenn der Bass bei mir nur als 2.Instrument fungiert, freue ich mich mit feinstem Equipment ausgestattet zu sein, dass jeder Spielsituation gerecht wird und mir und meinen Mitmusikern einen optimalen Spielspass sichern hilft. Mein Haupt-Bass ist eine Kreuzung eines Fenderjazzbass-Korpus mit einem MusicMan-Stingray-Hals. Die Vielfarbigkeit des Fender-Korpus mit seiner typischen Pickupbestückung, verbunden mit einer HiEnd Activ-Elektronik und dem superfetten Stingray-Hals mit einem fetten Ton in allen Registern, ermöglicht mir ein riesiges Spektrum von zarten bis megamächtigen Tönen zu spielen. Die butterweiche Ansprache und das endlose Sustain des Instrumstrumentes tun ihr übriges. Mein Ampeg SVT Topteil hat diverse Klangformungeingriffsmöglichkeiten wie Equalizer und Kompressor. Meine grosse Glockenklangbox ist dann auch in der Lage alle Details mit viel Wärme und bei Bedarf seidigen Höhen abzubilden. Mittlerweise habe ich mir auch kleineres Equipment von MarkBass zugelegt.

......Fortsetzung folgt !